Manchmal ist der Blog gar nicht wichtig

Viel Zeit ist vergangen seit dem letzten Eintrag. Es war das aus der Zeit gefallene Porto. Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit. Mittlerweile hatten wir ein paar weitere Überfahrten und waren in ein paar weiteren Häfen. Und ich stellte fest: zu schreiben – das ging irgendwie nicht. Ich bekenne mich dazu. Manchmal sind die Eindrücke des Erlebten so stark, dass einem wohl die Worte fehlen. Alles fliegt durcheinander, wird herumgewirbelt, muss sich erst mal wieder setzen. Dinge rücken auf einmal in den Vordergrund, andere dafür in den Hintergrund. So ist das.

Trotzdem jetzt eine kurze Zusammenfassung der letzten Wochen. Nicht nur kurz sondern auch last minute, denn gleich legen wir ab. Auf den Atlantik. Wir setzen an zur großen Überfahrt. Ich mach mir in die Hose.

Ich schweife schon wieder ab, war ich doch eben noch bei der kurzen Zusammenfassung des Vergangenen, last minute. Und jetzt schon wieder in der Zukunft, den Kopf in den Wolken und die Nase im Wind.

Also:

1 – In Cascais hatten wir sieben Tage Regenwetter, lagen das erste Mal vor Anker, Anne und ich habe Dingi fahren gelernt, htten einen Katze zum Nachbarn, besuchten Lissabon und haben uns gestritten.

2 – Die Überfahrt nach Madeira war schön, wir hatten guten Wind und haben tatsächlich mal Spitzengeschwindigkeiten von über 8 Knoten erreicht. Rauschefahrt. Zum Schluss hat es sich gezogen und war langweilig. Ein erster Vorgeschmack auf eine sogenannte Langfahrt.

3 – Madeira war kurz und knapp. Leider, denn es ist eine schöne, bunte Insel. Gondel- und Schlittenfahrt und Degenfisch mit Banane. Harmlos und harmonisch.

4 – Die Überfahrt nach Teneriffa: irgendwie fehlen die Erinnerungen, verschwimmen mit anderen. Aber wir sind mal ins Wasser gesprungen. Das weiß ich noch genau. Ach, und ich hatte einen schönen sonnigen Tag im Cockpit, lesend, während Adam sich sonnte und Anne schlief.

Und jetzt sind wir also auf Teneriffa, ganz im Süden, in San Miguel. Eine karge Mondlandschaft. Wir bekommen Besuch (Mama, Onkel, Cousin). Anne ist abgereist. Die Atlantik-Crew ist angereist (Thomas und Martin). Herzliche Menschen kennen gelernt und verabschiedet. Fliegender Wechsel wo man geht uns steht. Beziehungsstress. Das muss man erstmal verkraften. Nicht nur einmal habe ich mich gefragt: should I stay or should I go?
I stay.

Und jetzt geht’s schon wieder weiter. Auf, auf, weiter, weiter.

Die Karibik ruft. Ich freue mich.

Es gibt von dieser Zeit auch ein paar Videos auf unserem Youtube Channel